Laminat oder Parkett? Unterschiede & Vorteile

Ein Echtholz Parkett strahlt Wärme und Behaglichkeit aus. Foto ©Cinematographer stock adobe
Ein Echtholz Parkett strahlt Wärme und Behaglichkeit aus. Foto ©Cinematographer stock adobe

Laminat oder Parkett – eine Frage, die sich viele Hausbesitzer und renovierungsbegeisterte Mieter seit mehr als dreißig Jahren immer mal wieder stellen.

Denn damals kamen die ersten Sorten des bis heute so beliebten Klick-Laminats auf den Markt. Auf einmal konnte jeder in den eigenen vier Wänden Laminat verlegen. Dazu kommt das Laminat als Boden viele Vorteile mitbringt, mit denen auch Parkettboden aufwarten kann – nur eben ohne die Nachteile des Parketts.

Doch die Begeisterung für Laminat hat sich in den letzten Jahren ein wenig gelegt. Marktstudien dazu zeigen, dass Laminat noch immer deutlich häufiger gekauft wird als Parkett. Dennoch hat Laminatboden in Sachen Marktanteil in den letzten Jahren Verluste hinnehmen müssen.

Keramikfliesen vor Parkett und Laminat

Vor allem Keramikfliesen konnten dabei ihren Vorsprung als wichtigster Bodenbelag ausbauen. Parkettböden hingegen bleiben stabil am Markt und sind nach wie ein Produkt, das Qualität und den Charme echter Holzprodukte miteinander verbindet.

Wer vor der Frage steht, ob er Laminat oder Parkett verlegen sollte, sollte nicht den Fehler machen zu glauben, Laminat wäre das Gleiche wie Parkett nur etwas pflegeleichter. Das war die Einstellung, mit der viele Menschen vor dreißig Jahren an die Auswahl herangegangen sind.

Heute weiß man, dass es teilweise erhebliche Unterschiede zwischen diesen beiden Bodenbelägen gibt – und dass jeder dieser Bodenbeläge seine individuellen Vor- und Nachteile hat. Wir haben hier die wichtigsten Punkte einmal kurz für Sie zusammengefasst.

Laminat oder Parkett

Die Frage, ob Laminat oder Parkett die richtige Wahl ist, stellt sich zum Beispiel, wenn es darum geht, das Wohnzimmer modern einzurichten und dabei neben einer stilvollen Einrichtung auch die richtigen Produkte für den eigenen Geldbeutel zu finden.

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Doch auch in anderen Räumen wie dem Ess- oder dem Schlafzimmer kann man die Vor- und Nachteile der beiden Bodenarten gegeneinander aufwiegen. Anders sieht es in Nassbereichen wie der Küche oder im Badezimmer aus. Hier empfehlen sich vorwiegend andere Bodenbeläge, die tatsächlich nasszellengeeignet sind und bei denen nicht die Gefahr besteht, dass sie durch die hohe Luft- und Raumfeuchtigkeit in Mitleidenschaft gezogen werden.

Generell werden Sie schnell feststellen, dass es Vor- und Nachteile der beiden Baustoffe gibt, die sich sehr ähneln. Andererseits gibt es auch konkrete Unterschiede, die manchen Menschen die Entscheidung erheblich erleichtern.

Laminat: Vorteile & Nachteile

Ein erheblicher Vorteil des Laminats ist der Faktor Kosten. Zwar müssen Sie, wenn Sie einen Handwerker zum Laminat verlegen in Berlin beispielsweise oder in einer anderen Region Deutschlands suchen, mit ähnlichen Preisen für die reine Verlegearbeit rechnen wie bei Parkett.

Doch der Bodenbelag an sich ist günstiger. Natürlich gibt es im Bereich Laminat hochwertige und sehr günstige Angebote. Doch die günstigsten Angebote für Laminat liegen weit unter den günstigsten Angeboten für Parkett. Und das teuerste Parkett liegt in einer Preisdimension, die Sie mit einem Laminatboden niemals erreichen können.

Im Mittel kann man sagen, dass Sie für Laminat von guter Qualität einfach deutlich weniger bezahlen als für Parkett von ebenso guter Qualität. Ein Vorteil, der Laminat und Parkett miteinander verbindet, ist die Allergiker Freundlichkeit. Da hier kein Staub vom Boden aufgenommen wird, können Sie mit regelmäßigem Saugen und Wischen für eine sehr saubere Raumluft mit sehr wenigen Allergenen sorgen.

Darüber hinaus ist Laminat von hoher Qualität auch sehr beständig und nicht allzu empfindlich für Macken oder Kratzer. Ausgelaufene Flüssigkeit kann man gut vom Boden aufwischen – sollte das allerdings schnell tun, da sonst die Ränder der einzelnen Paneele aufquellen können. Generell ist Laminat besonders pflegeleicht – Sie können den Boden fegen, saugen oder nebelfeucht Wischen.

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Ein Nachteil ist allerdings, dass Sie Laminat nicht aufarbeiten können – sind hier stärkere Macken im Boden, müssen Sie diesen austauschen, damit die Macken verschwinden. Kleinere Kratzer lassen sich mit Öl behandeln, größere aber auch nicht mehr. Generell ist Laminat nicht so langlebig wie Parkettboden.

Parkett: Vorteile & Nachteile

In Sachen Raumklima ist der Parkettboden noch einmal ein Stück weit besser als der Laminatboden. Tatsächlich hat Parkettboden als echtes Holzprodukt einen positiven Einfluss auf das Raumklima. Ist die Luftfeuchtigkeit im Raum besonders hoch, zieht der Holzboden einen Teil dieser Feuchtigkeit ab und speichert ihn. Wird die Luftfeuchtigkeit zu niedrig, gibt der Holzboden die einmal gespeicherte Feuchtigkeit wieder ab und sorgt so für ein angenehmes und möglichst gleichbleibend gesundes Raumklima.

Ein weiterer Vorteil ist, dass Parkett aufgearbeitet werden kann, wenn hier einmal eine Macke oder ein tiefer Kratzer in den Boden gekommen ist. So kann Parkett beispielsweise im ersten Schritt poliert werden. Wenn das allein nicht ausreicht, kann der Echtholzboden abgeschliffen, danach poliert und neu versiegelt werden.

Generell ist Parkettboden deutlich langlebiger und damit auch um ein Vielfaches nachhaltiger als Laminatboden. Pflegeleicht ist er an und für sich auch – man muss nur wissen, wie man ihn richtig pflegt. Denn einen Parkettboden sollten Sie beispielsweise nicht unbedingt saugen. Hier reicht es mit einem weichen Besen zu fegen und anschließend mit einem Öltuch den Boden zu wischen. So spenden Sie dem Holz die notwendige Feuchtigkeit und nehmen gleichzeitig den Schmutz vom Boden auf.

Ein Nachteil beim Parkett ist sicherlich der Preis. Um wirklich hochwertiges Parkett zu erhalten, müssen Sie mit deutlich höheren Preisen rechnen als bei Laminatböden. Während man Laminat noch recht gut selbst verlegen kann, ist das bei Parkett ohne eine entsprechende Ausbildung deutlich schwerer.

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Zu guter Letzt ist da natürlich noch die Empfindlichkeit des Bodens. Denn das Holz stellt einen weicheren Bodenbelag dar als die Beschichtung des Laminats. Fällt hier etwas zu Boden, kann das sehr schnell eine Macke ergeben. Diese können Sie allerdings mit der richtigen Behandlung auch wieder entfernen.

Laminat oder Parkett verlegen – Kann ich das selber machen?

Laminat kann schon sehr lange problemlos selbst verlegt werden. Sie brauchen dafür nur eine Menge Zeit und etwas handwerkliches Geschick. Bei Parkett war das lange Zeit kaum möglich – inzwischen gibt es allerdings moderne Klick-Parkett-Produkte, die für Hobbyhandwerker mit etwas entsprechendem Geschick auch die Möglichkeit bieten, selbst Hand anzulegen. Wer allerdings keinerlei Erfahrung im Verlegen von Klickprodukten hat, sollte nicht unbedingt mit einem Laminatboden anfangen.

Fazit

Laminat oder Parkett – für manchen längst eine Frage der persönlichen Philosophie. Für andere wiederum ist es eine Geschmackssache. Bevor Sie sich für einen der beiden Bodenbeläge entscheiden, sollten Sie sich auf jeden Fall mit den Vor- und Nachteilen des jeweiligen Bodentyps beschäftigen. Alle wichtigen Informationen dafür finden Sie in diesem Artikel.

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Verfasst von Hajo Simons

arbeitet seit gut 30 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist, überdies seit rund zehn Jahren als Kommunikationsberater. Nach seinem Magister-Abschluss an der RWTH Aachen in den Fächern Germanistik, Anglistik und Politische Wissenschaft waren die ersten beruflichen Stationen Mitte der 1980er Jahre der Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen (Pressesprecher) sowie bis Mitte der 1990er Jahre einer der größten deutschen Finanzvertriebe (Kommunikationschef und Redenschreiber).