Bodengleiche Dusche planen – was beachten?

Eine bodengleiche Dusche ist eine von mehreren Möglichkeiten, Ihre Wohnung oder Ihr Haus barrierefrei zu gestalten Foto: © LightItUp / stock adobe

Eine bodengleiche Dusche ist viel mehr als nur eine Modeerscheinung – sie ist eine von mehreren Möglichkeiten, Ihre Wohnung oder Ihr Haus barrierefrei zu gestalten und so für mehr Wohnqualität zu sorgen. Dazu sieht sie in der Regel auch noch gut aus und verleiht dem Badezimmer gleich eine ganz andere Optik.

Denn ein Bad mit einer ebenerdigen Dusche wirkt optisch größer und großzügiger gestaltet als ein klassisches Badezimmer mit einer Duschtasse mit hohem Einstieg, deren Außenwand komplett gefliest ist. Wir von blooom.de zeigen Ihnen in diesem Artikel, wo genau die Vorteile einer ebenerdigen Dusche liegen und worauf Sie unbedingt achten sollten, wenn Sie eine bodengleiche Dusche planen wollen.

Ebenerdige Dusche – bequem und barrierefrei

Der größte Vorteil einer bodengleichen Dusche liegt auf der Hand – es gibt keine gefährliche Stolperfalle mehr, an der Sie beim Einstieg in Ihre Dusche hängen bleiben könnten.

Im Bereich der ebenerdigen Duschen gibt es als neuere Unterkategorie noch die sogenannte Walk-in-Dusche. Der Unterschied zu einer „normalen“ Dusche ist, dass die Walk-in-Variante nicht komplett vom restlichen Raum abgeschlossen ist. Während eine klassische ebenerdige Dusche eine Schwing- oder Schiebetür hat, ist die Walk-in-Dusche an mindestens einer Seite komplett offen.

Eine solche Dusche wird vor allem in kleineren Badezimmern gern genutzt. Hier kann beispielsweise eine einfache Glaswand den hinteren Bereich mit der Dusche vom vorderen Badezimmerbereich trennen. Neben der Glasscheibe verbleibt dann der offene Durchgang, durch den Sie Ihre Dusche betreten können.

Vor allem, wenn Sie eine Dusche für eine Person im Rollstuhl planen, ist diese Variante besonders interessant. Denn aufgrund der offenen Bauart ist es leichter, mit einem Rollstuhl bis zum Duschstuhl zu fahren und diesen dann seitlich abzustellen, während man duscht.

Eine ebenerdige Dusche ist also viel mehr als nur eine optische Verbesserung im Vergleich zu den alten hohen Duschtassen. Sie ist vor allem ein großer Fortschritt in Sachen Barrierefreiheit im Alter und Bequemlichkeit und Komfort schon in jungen Jahren. Doch welche Möglichkeiten gibt es überhaupt und aus welchen unterschiedlichen Varianten können Sie hier wählen?

Siehe auch  Schwerhörigkeit im Alter – Gründe, Tipps & Hilfe

Welche Arten von Duschwannen gibt es?

Wenn von Duschwannen die Rede ist, denkt man erst einmal an eine Wanne mit hohem Rand, wie man sie von älteren Duschen kennt. Moderne Duschwannen haben oft nur einen sehr kleinen Rand an der Seite, damit das Wasser in der Wanne gehalten wird. Doch inzwischen gibt es auch Duschwannen, die einfach nur noch flach auf dem Boden aufgebracht sind. Tatsächlich ist die Dusche mit Duschwanne bei der ebenerdigen Dusche nicht die einzige Möglichkeit der Gestaltung.

Die ebenerdige Dusche mit Duschwanne

Die Duschwanne oder auch Duschtasse genannt, ist bei einer ebenerdigen Dusche komplett flach. Sie wird direkt auf dem Boden montiert, damit sie gerade mit den umliegenden Fliesen abschließt. In manchen Fällen bildet sich hier trotzdem eine kleine Kante – vor allem, wenn Sie eine solche Duschtasse in einem Altbau verbauen möchten. Denn dann sind oft die Bodenkonstruktionen oder die Abläufe nicht so gestaltet, dass die Wanne wirklich ebenerdig verbaut werden könnte.

Duschwannen gibt es aus Stahl-Emaille, aus Mineralguss oder aus Acryl. Die ersten beiden Varianten gelten als strapazierfähig und kratzfest, wohingegen die letzte Variante zwar stoßunempfindlich ist, aber schnell zerkratzen kann.

Der große Nachteil einer solchen Duschtasse ist, dass sie oft nur ein bestimmtes Gewicht tragen kann, ehe das Material Schaden nehmen kann. Das kann dann zu einem Problem werden, wenn Sie mit einem schweren Rollstuhl in die Dusche fahren müssen.

Der Vorteil dieser Duschtasse ist allerdings, dass diese in der Regel mit einem stark rutschhemmenden Belag versehen ist. Außerdem ist die Lösung mit Duschwanne zumeist die günstigste Variante.

Die geflieste Dusche

Sie erfreut sich in den letzten Jahren zunehmender Beliebtheit – die komplett geflieste Dusche. Ohne eine klassische Duschtasse oder Duschwanne versehen, wird die Dusche in dieser Konstellation einfach durchgefliest. Dadurch wirkt der Raum größer und einheitlicher.

Der Vorteil ist hier natürlich, dass Sie keine auf irgendwelche Standardmaße festgelegte Duschwanne in Ihrem Badezimmer verbauen müssen. Sie können Ihre Dusche hier genauso gestalten, wie Sie möchten.

Siehe auch  Sehenswürdigkeiten am Rhein – die Top 5

Wichtig ist allerdings, dass Sie bei der Auswahl der Fliesen auf Produkte setzen, die besonders rutschfest sind. Falls Sie in der Dusche Fliesen verwenden, die rutschig werden, sobald sie nass sind, kann die Dusche schnell zur Falle werden. Achten Sie deshalb bei der Auswahl der richtigen Fliesen unbedingt auf die Rutschfestigkeitsklasse.

Welche Ablaufvarianten gibt es?

Neben den richtigen Badarmaturen stellt sich auch die Frage nach dem besten Ablauf für Ihre ebenerdige Dusche. Die am häufigsten genutzten Systeme sind:

  • Punktablauf
  • Rinnenablauf

Die meisten Duschtassen sind schon ab Werk mit einem Punktablauf versehen. Das Wasser läuft hier zu dem viereckigen oder kreisrunden Ablauf, der entweder in einer Ecke der Duschtasse – oder der ebenerdigen gefliesten Dusche – oder direkt in der Mitte der Dusche angebracht ist.

Optisch schöner, weil besser zu verstecken, sind Duschrinnen, die zumeist bei gefliesten ebenerdigen Duschen genutzt werden. Die Duschrinne kann so angebracht werden, dass sie auf den ersten Blick kaum auffällt und mit dem Fliesenboden nahezu verschmilzt. Der Rinnenabfluss ist in der Regel seitlich an der Wand oder ebenfalls direkt in der Mitte der Dusche angesiedelt.

Der Vorteil der Duschrinne im Vergleich zum Punktabfluss ist der, dass bei der Duschrinne der Aufbau für den Abfluss nicht so hoch sein muss. Vor allem, wenn Sie ein älteres Badezimmer mit einer ebenerdigen Dusche versehen möchten, kann die Nutzung einer Duschrinne mit weniger Umbauaufwand verbunden sein als die Installation eines Punktabflusses.

Was ist bei der Planung zu beachten?

Es gibt einige Gründe, die dafür sprechen, beim Einbau einer bodengleichen Dusche auf einen Fachbetrieb zu setzen. Zum einen kommt es nicht selten vor, dass Veränderungen an der gesamten Bodenkonstruktion vorgenommen werden müssen, damit die Dusche am Ende wirklich bodengleich ist.

Wenn etwa die Aufbauhöhe des Bodens nicht ausreicht, um die Duschtasse ebenerdig abschließen zu lassen oder um einen Abfluss so zu verarbeiten, dass er bodengleich eingebaut werden kann, muss entweder die Bodenhöhe im gesamten Raum aufgestockt oder aber der Holzboden bzw. die Stahlbetondecke unter dem Badezimmerboden ein Stück weit entnommen oder aufgestemmt werden. Welche Variante hier die beste ist, sollte nicht ohne Statiker festgelegt werden.

Siehe auch  Smart & kreativ – Das ist alles möglich mit Einbauschränken!

Ein weiterer Vorteil der Beauftragung eines Fachmanns ist, dass Sie damit die Möglichkeit haben, verschiedene Zuschüsse oder staatlich geförderte Kredite in Anspruch zu nehmen. Je nach Umfang der geplanten Arbeiten kommen hier unterschiedliche Konstellationen der von der KFW-Bank bereitgestellten Zuschüsse oder Förderkredite in Betracht.

Gut zu wissen

Sie haben einen Pflegegrad? Schon ab Pflegegrad 1 unterstützt Sie die Pflegekasse dabei, Ihren Wohnraum besser auf Ihre Bedürfnisse einzustellen. Dabei handelt es sich um sogenannte wohnumfeldverbessernde Maßnahmen. Der Umbau im Badezimmer von einer alten Badewanne zu einer begehbaren Dusche ist eine solche Maßnahme. Der Zuschuss für ein solches Projekt beträgt bis zu 4.000 Euro.

Wichtig ist dabei zu beachten, dass Sie entsprechende Zuschüsse oder Förderdarlehen in der Regel beantragen müssen, bevor Sie die Arbeiten in Auftrag geben. Andernfalls besteht keine Förderfähigkeit mehr. Außerdem können nur Maßnahmen gefördert werden, die von einem entsprechenden Handwerksbetrieb umgesetzt werden.

Fazit

Wenn Sie eine bodengleiche Dusche planen, können Sie zwischen einer Dusche mit Duschtasse und einer solchen mit durchgehend gefliestem Boden wählen. Beide Varianten haben ihre Vorteile, wobei die Duschwanne in der Regel etwas günstiger ist, als die geflieste Dusche.

Wichtig ist bei der Planung zu beachten, wie hoch der Aufbau für den Abfluss sein muss und ob dieser dann tatsächlich bodengleich abschließt. Andernfalls sind möglicherweise weitere bauliche Änderungsmaßnahmen am Boden des Badezimmers nötig, um eine wirklich ebenerdige Dusche zu erhalten.

Wenn Sie einen Neubau planen, sollten Sie von vornherein auf eine bodengleiche Dusche setzen. Das ist nicht nur modern, sondern auch zukunftsorientiert – letztlich kann man nicht früh genug damit beginnen, Barrieren in den eigenen vier Wänden abzubauen.

Avatar-Foto

Verfasst von Hajo Simons

arbeitet seit gut 30 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist, überdies seit rund zehn Jahren als Kommunikationsberater. Nach seinem Magister-Abschluss an der RWTH Aachen in den Fächern Germanistik, Anglistik und Politische Wissenschaft waren die ersten beruflichen Stationen Mitte der 1980er Jahre der Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen (Pressesprecher) sowie bis Mitte der 1990er Jahre einer der größten deutschen Finanzvertriebe (Kommunikationschef und Redenschreiber).