Wintergarten – Kosten & Vorteile im Überblick

Ein Wintergarten hat vielfältige Vorteile. Foto: ©Rebel /stock adobe
Ein Wintergarten hat vielfältige Vorteile. Foto: ©Rebel /stock adobe

Ein Wintergarten ist für viele Deutsche die perfekte Erweiterung des heimischen Wohnzimmers. Kein Wunder – schließlich bietet ein Wintergarten auch im Winter ein warmes und heimeliges Plätzchen an dem man nicht nur Pflanzen überwintern lassen kann.

Lange Leseabende können hier ebenso gemütlich werden, wie vor einem heimischen Kamin. Wichtig dafür ist einerseits die Einrichtung des Wintergartens – aber natürlich auch die Qualität des Anbaus.

Was ist ein Wintergarten?

40.000 neue Wintergärten kommen Jahr für Jahr in Deutschland zum aktuellen Baubestand hinzu. Der Bundesverband Wintergarten definiert dabei Wintergärten als geschlossenen Anbau an ein Gebäude oder ein selbstständiges Bauwerk. Auch eine in das Gebäude integrierte Konstruktion mit mindestens einer Wandfläche gilt als Wintergarten. Wichtig ist dabei, dass die Wände und die Decke zumindest zu einem Großteil aus Glas oder einem vergleichbaren lichtdurchlässigen Baustoff bestehen.

Für die meisten Laien ist ein Wintergarten einfach ein Anbau, der eben nicht komplett ummauert, sondern von Fensterfronten umschlossen ist. Anders als ein Carport beispielsweise, das nur mit einem Dach und entsprechenden Stützbalken daherkommt, ist der Wintergarten damit ein komplett umschlossener Raum.

Vor allem Vermieter müssen sich dabei die Frage stellen, ob der Wintergarten als Wohnfläche gewertet werden darf oder nicht. Dabei gibt es unterschiedliche Voraussetzungen für die Berechnung der Wohnfläche als solcher. In der Regel rechnet man einen beheizten Wintergarten zur Gänze zur vorhandenen Wohnfläche hinzu. Bei unbeheizten Wintergärten werden lediglich 50 Prozent der Grundfläche als Wohnfläche gerechnet.

Welche Vorteile bietet ein Wintergarten?

Ein Wintergarten hat eine Reihe spannender Vorteile. Die vier wichtigsten Punkte sind dabei:

  • Durch den Wintergarten wird der Wohnraum vergrößert.
  • Die eigene Immobilie erfährt eine Wertsteigerung.
  • Sie haben einen Ort, an dem Pflanzen besonders gut überwintern können.
  • Sie haben die Möglichkeit, die Sonnenenergie zumindest indirekt zu nutzen.

Wir haben die interessantesten Faktoren rund um diese vier Vorteile im Wintergarten hier einmal kurz für Sie zusammengefasst.

1)   Die Erweiterung des Wohnraums

Ein Wintergarten ist viel mehr als nur eine Erweiterung des heimischen Wohnzimmers. Für die meisten Nutzer stellt er einen exklusiven neuen Raum im Haus dar. Richtig eingerichtet bietet der Wintergarten ein wunderbares Raumklima, um hier gemütliche Stunden allein, zu zweit oder als ganze Familie zu verbringen. Damit Ihr Wintergarten allerdings das ganze Jahr über angemessen nutzbar ist, sollte er über eine Heizung, eine Lüftung oder Klimaanlage und natürlich über einen Sonnenschutz verfügen. So können Sie sicherstellen, dass es in Ihrem Wintergarten auch im Sommer erfrischend kühl und im Winter angenehm warm ist.

2)   Wertsteigerung für die eigene Immobilie

Unabhängig davon, wie man den Wintergarten für die offizielle Angabe der Quadratmeterzahl des Wohnraums bewertet – der Wohnraum wird durch einen Wintergarten auf jeden Fall erweitert. Allein das stellt bereits eine Steigerung des Werts der Immobilie dar.

Hinzu kommt, dass ein Wintergarten in jeder Immobilie etwas Besonderes ist. Der besondere Wohlfühlfaktor, den ein Wintergarten für die meisten Menschen mit sich bringt, gepaart mit den anderen Vorteilen eines Wintergartens bringt letztlich die Wertsteigerung der Immobilie.

3)   Ein Ort, um Pflanzen überwintern zu lassen

Nicht alle Pflanzen sind winterhart – zumal der Winter in Deutschland zuweilen recht hart und lag werden kann. Da kann ein vorübergehendes Domizil im Wintergarten für manche Pflanze genau der richtige Weg sein.

Der Wintergarten eignet sich übrigens auch bestens zur Anzucht von Gemüse, Obst und anderen Pflanzen. Damit sowohl das Überwintern empfindlicherer Pflanzen als auch die Anzucht von Gemüsepflanzen beispielsweise gelingt, muss der Wintergarten in der Regel nur leicht beheizt werden.

4)   Zusätzliche Möglichkeiten, Sonnenenergie zu nutzen

Themen wie Energiewende und Kostenexplosion auf dem Energiepreissektor sind heute in aller Munde. Da ist es nur logisch, dass viele Menschen sich Gedanken darüber machen, wie sie erneuerbare Energien besser nutzen können. Die Nutzung der Sonnenenergie durch einen Wintergarten stellt dabei eher eine passive Form der Sonnenenergienutzung dar.

Letztlich ist ein Wintergarten ein Raum aus Glas. Strahlt die Sonne hier direkt ein, erzeugt das ein hohes Maß an Wärme im Wintergarten. Vor allem in Wintermonaten kann damit oft eine ganze Menge Heizenergie gespart werden. Außerdem kann durch den Anbau eines Wintergartens auch der Wärmeverlust aus den Wohnräumen selbst erheblich reduziert werden.

Was kostet ein Wintergarten?

Wer sich mit den Wintergarten Vorteilen befasst, sollte auch einen Blick auf die anfallenden Kosten werden. Hier gibt es zwei wichtige Kostenarten. Einmal wären da die Anschaffungs- oder Errichtungskosten. Zum anderen dann natürlich die Unterhaltungskosten.

Beides ist abhängig von der Frage, ob es sich um einen Kaltwintergarten oder einen Warmwintergarten handelt. Bei einem Kaltwintergarten wird ohne Heizung und in der Regel nur mit der einfachsten Verglasung und einfachen Profilen gearbeitet. 10.000 bis 50.000 Euro müssen Sie für die Errichtung eines solchen Kaltwintergartens einkalkulieren.

Deutlich teurer kann es bei einem Warm- oder Wohnwintergarten werden. 30.000 bis 100.000 Euro müssen Sie hier an Kosten veranschlagen – natürlich abhängig von der gewünschten Qualität Ihres fertigen Wintergartens.

Als laufende Nebenkosten kommen hier hinzu:

  • Rücklagen für Instandhaltungskosten
  • Reinigungskosten
  • Heizkosten (im Fall eines Wohnwintergartens)
  • Stromkosten

Einmalige Nebenkosten sind hier noch die Kosten für die Einrichtung mit Mobiliar und entsprechend nutzbaren Pflanzen.

Fazit

Ein Wintergarten hat viele Vorteile – ist in der Anschaffung bzw. in der Fertigstellung aber auch eine erhebliche Investition. Allerdings eine, die sich schon kurzfristig in einem höheren Immobilienwert niederschlägt und langfristig in teilweise deutlichen Einsparmöglichkeiten im Bereich der Kosten für Heizenergie.