Einen Immobilienmakler beauftragen die meisten Menschen, wenn sie ein Haus oder eine Eigentumswohnung verkaufen möchten. Tatsächlich gibt es allerdings noch eine ganze Reihe weiterer Möglichkeiten, einem Immobilienmakler ein Mandat zu erteilen.
So beispielsweise, wenn Sie eine Immobilie in München vermieten möchten. Oder aber, wenn Sie selbst in der Bayernmetropole auf der Suche nach der passenden Immobilie für Ihre Ansprüche sind. Vielleicht planen Sie ja auch einen Immobilienverkauf in München.
Der Markt der Wohnimmobiliendienstleistungen boomt nach wie vor. Aktuell sind, Daten des Statistischen Bundesamtes zur Folge, mehr als 200.000 Menschen in diesem Bereich beschäftigt. Allein auf den Bereich der Immobilienmakler entfallen dabei rund 70.000 Mitarbeiter – sei es als selbstständige Immobilienmakler oder als angestellte Makler in einem größeren Maklerunternehmen.
Bleibt bei aller Beliebtheit der Maklerdienstleistungen die Frage, welche Vorteile die Einschaltung eines Maklers Ihnen als Hausbesitzer oder als Interessent überhaupt bringt und ob es auch den einen oder anderen Nachteil dabei zu berücksichtigen gilt.
Vorteile eines Immobilienmaklers
Die Beauftragung eines Immobilienmaklers bringt eine ganze Reihe spannender Vorteile für Haus- und Wohnungseigentümer mit sich. Dafür muss man zuerst einmal zwischen den verschiedenen Personengruppen unterscheiden, die einen Makler beauftragen. Da wären vorwiegend:
- Hausbesitzer, die ihre Immobilie verkaufen möchten
- Hausbesitzer, die nach einem Mieter für ihre Immobilie suchen
- Interessenten, die auf der Suche nach einem zu ihnen passenden Immobilienobjekt sind
Für jede dieser Personengruppe bringt die Beauftragung eines Maklers andere positive Aspekte mit sich. Beginnen wir mit der klassischen Variante – dem Hausverkäufer.
Der Hausverkäufer
Möchten Sie einen Immobilienverkauf realisieren, bringt Ihnen ein Makler unter anderem die folgenden Vorteile:
- Sie erhalten ein professionelles Exposé, mit dem Ihre Immobilie in den meisten Fällen deutlich besser präsentiert wird, als würden Sie die Präsentation komplett selbst über Zeitungsanzeigen oder die eingängigen Immobilien-Apps schalten.
- Ihr Makler nimmt eine Wertanalyse Ihrer Immobilie vor und wird Ihnen realistische Aussagen dazu machen können, welcher Preis aktuell am Markt für diese Immobilie tatsächlich erzielt werden kann.
- Dank einer realistischen Preiseinschätzung und einer entsprechend hochwertigen Präsentation erfolgt der Hausverkauf mit Beauftragung eines Maklers in der Regel deutlich schneller als ohne.
- Ihr Makler hilft Ihnen bei der Planung, Vereinbarung und Vorbereitung von Besichtigungstermin. In vielen Fällen kann er Ihnen auch Tipps geben, um die Immobilie von ihrer besten Seite zu präsentieren.
- Erste Kontaktaufnahmen von Kaufinteressenten laufen alle über Ihren Makler. Damit sparen Sie sich eine Menge Zeit und womöglich auch Ärger mit Anrufern, die von vornherein nur den Preis drücken wollen.
- Ihr Makler begleitet Sie auf allen weiteren Schritten bis hin zur Unterschrift des Kaufvertrages beim Notar. In den meisten Fällen kann Ihr Makler Ihnen auch einen Notar vermitteln, mit dem er schon gute Erfahrungen gemacht hat.
Der Vermieter
Wenn Sie eine Immobilie erworben haben, um diese als Geldanlage zu nutzen und zu vermieten, haben Sie als Vermieter oftmals alle Hände voll zu tun. Haben Sie eine Eigentumswohnung erworben, die bereits vermietet ist, müssen Sie sich zumindest nicht mit der Mietersuche herumärgern. Doch wenn Ihre Wohnung bislang nicht vermietet war und Sie diese nun vermieten möchten oder wenn langjährige Mieter ausgezogen sind, steht die Wohnung erst einmal leer. Jede Woche des Leerstands kostet Sie als Vermieter bares Geld. Auch an dieser Stelle können Sie die Vorteile eines Immobilienmaklers für sich nutzen.
- Hier gilt erneut: Der Makler wird ein aussagefähiges Exposé der Wohnung erstellen und in allen relevanten Medien vor Ort entsprechend veröffentlichen.
- Bei entsprechenden Besuchen von Interessenten spielt die Präsentation der Wohnung eine wichtige Rolle – vor allem, wenn die Wohnung bereits komplett leer steht und Renovierungsbedarf offen erkennbar ist.
- Ihr Makler wird Ihnen offen sagen, ob die von Ihnen erwartete Miete auf dem aktuellen Mietmarkt vor Ort realisierbar ist und ob sie zu Ihrer Wohnung passt – womöglich sind Ihre Erwartungen zu niedrig. In diesem Fall könnten Sie wegen zu niedriger Mietforderungen sogar Schwierigkeiten mit dem Finanzamt bekommen.
- Ihr Makler trifft bei mehreren Interessenten bereits eine Vorauswahl basierend auf Ihren Wünschen und auf den Möglichkeiten der Abfrage der Bonität möglicher Mieter.
- Ihr Makler wird Ihnen helfen, einen rechtssicheren Mietvertrag aufzusetzen, in dem auch Dinge wie eine korrekte Übertragung der Renovierungsverpflichtungen auf den Mieter beispielsweise berücksichtigt werden.
Der Interessent
Sie sind auf der Suche nach der passenden Immobilie für Ihren Bedarf? Das kann eine Immobilie für Sie und Ihre Familie zur Eigennutzung sein. Das kann aber auch eine Eigentumswohnung als Geldanlage für die Altersvorsorge sein. Dabei haben Sie als Interessent auf der Suche nach einer passenden Immobilie die folgenden Vorteile, wenn Sie einen Makler beauftragen:
- Viele Makler sind auf bestimmte Immobilientypen spezialisiert. Beauftragen Sie beispielsweise einen Makler, der auf den Kauf von Anlageimmobilien spezialisiert ist, wird dieser Sie bestmöglich beraten können, was die wahrscheinlichen Ertragsmöglichkeiten Ihrer Investition angeht.
- Makler kennen den örtlichen Wohnungsmarkt sehr genau. Das bedeutet, dass sie in den meisten Fällen wissen, ob eine Immobilie nach Ihren Vorstellungen aktuell auf dem Markt vorhanden ist oder nicht.
- Die meisten Makler sind darüber hinaus sehr gut vernetzt. Hat ein anderer Makler ein Haus oder eine Wohnung im Angebot, das Ihren Wünschen entspricht, werden Sie über Ihren Makler schnell davon erfahren.
- In vielen Fällen kann Ihnen Ihr Makler auch einen guten Finanzierungsberater empfehlen, mit dem er selbst schon seit längerer Zeit zusammenarbeitet.
- Wenn Sie eine Anlageimmobilie erwerben möchten und Sie arbeiten mit einem größeren Maklerbüro zusammen, in dem es Mitarbeiter mit verschiedenen Spezialisierungen gibt, können Sie bei einer Folgebeauftragung zur Suche eines passenden Mieters eventuell sogar einen besseren Preis aushandeln.
Nachteile eines Immobilienmaklers
Der einzige Nachteil, den die Beauftragung eines Maklers mit sich bringt, sind die Kosten. Tatsächlich sind die Vorteile eines Immobilienmaklers sehr viel größer – Sie als möglicher Kunde müssen allerdings für sich die Frage beantworten, ob sich ein Immobilienmakler für Sie wirklich lohnt. Wenn Sie beispielsweise eine leerstehende Immobilie durch einen Makler schneller verkaufen oder vermieten können, gleichen die Kosten, die Sie sich durch den kürzeren Leerstand oder die kürzere Dauer des Verkaufs gespart haben, die Kosten für den Makler oftmals aus.
Kosten – Welche Kosten entstehen und wer trägt diese?
Die Maklerprovision ist in der Regel frei verhandelbar. Allerdings gibt es in den meisten Bundesländern durchschnittliche Sätze für die Maklercourtage. Diese liegen zwischen 4,76 und 7,14 % des Kaufpreises oder Immobilienwerts.
Wer die Kosten tragen muss, hängt von der Art und Weise der Beauftragung ab. Grundsätzlich trägt derjenige die Maklerkosten, der den Makler auch beauftragt. Beim Vermieter, der seinen Makler zur Mietersuche beauftragt, ist das auch der Vermieter selbst. Der Interessent auf Haus- oder Wohnungssuche muss die Kosten für den Makler ebenfalls selbst tragen.
Anders sieht das bei Verkäufern aus. Der Verkäufer hat die Möglichkeit, die Provision für den Makler bis zu einer Höhe von maximal 50 Prozent auf den Käufer zu übertragen. So werden die Kosten für den Makler in diesem Fall zwischen Käufer und Verkäufer halbiert.
Fazit
Einen Immobilienmakler beauftragen – lohnt sich das? In den meisten Fällen muss man diese Frage klar mit Ja beantworten. Denn die Vorteile, die ein Immobilienmakler mitbringt, überwiegen die Kosten meistens deutlich.