Heiratsantrag – so gelingt der perfekte Antrag

Gibt es den perfekten Heiratsantrag überhaupt Foto visionaryviews_ via Twenty20
Gibt es den perfekten Heiratsantrag überhaupt Foto visionaryviews_ via Twenty20

Es ist eine Entscheidung fürs Leben, und „bis das der Tod euch scheidet“ ist auch heute für viele Menschen noch immer mehr als nur ein Satz. Ganz am Anfang dieser langen gemeinsamen Reise, die man Ehe nennt, steht der Heiratsantrag.

Die meisten möchten, dass der Heiratsantrag perfekt wird. Romantisch sollte er sein, ausgefallen, vielleicht etwas außergewöhnlich. Oder doch lieber ganz bodenständig und „normal“?

Wir von blooom.de haben einmal intensiv geforscht, wie genau die Deutschen das mit dem Heiratsantrag und der Hochzeit heute so sehen. Die Erkenntnisse sind zum größten Teil wenig überraschend. Ein Punkt allerdings hat uns dann doch überrascht. Doch davon später mehr.

Rückblick – die Geschichte des Heiratsantrags

Das Eheversprechen und vor allem der Heiratsantrag oder die Verlobung sind in der Geschichte bei weitem nicht mit so viel Romantik verbunden, wie man heute zuweilen meinen mag. Viel mehr zeigt sich gerade am Faktor Heiratsantrag, wie sehr sich das Weltbild in Sachen Ehe und Heirat gewandelt hat. Denn in der Antike beispielsweise ging es bei einer Eheschließung vor allem darum, zwei Menschen und damit auch zwei Familien aneinanderzubinden und für die Ehefrau sicherzustellen, dass sie versorgt wird.

Eine Verlobung war nicht mehr und nicht weniger als eine rechtliche Vereinbarung, eine Art Vertrag. Da in der damaligen Zeit die meisten Ehen arrangiert wurden, war es nicht ungewöhnlich, dass Eltern ihre Kinder schon in sehr jungen Jahren verlobten und so eine dauerhafte Bindung zu einer anderen Familie herbeiführten. Eheschließungen wurden in allen Ebenen dazu genutzt, möglichst einen wirtschaftlichen oder gesellschaftlichen Vorteil daraus zu ziehen.

Hinzu kommt, dass es in vielen Kulturen in der Geschichte üblich war, dass ein Mann mehrere Frauen hatte. Auch das war mit Sicherheit dem Gedanken an romantische Heiratsanträge eher abkömmlich. Vieles änderte sich allerdings, als die Kirche im Mittelalter langsam begann, sich für das Heiraten mehr zu interessieren.

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In Europa entstanden eigene Hochzeitsliturgien, und die Heirat vor einem Priester wurde zur verpflichtenden Art der Hochzeit. Wer nicht nach kirchlichem Recht heiratete aber dennoch zusammenlebte, riskierte den Verlust des Ansehens und seiner gesellschaftlichen Stellung.

Im Laufe der Zeit änderte sich das Bild der Hochzeit weiter weg von dem Akt einer religiösen Verbindung mehr hin zu einem weltlichen Rechtsstand, der durch einen staatlich berufenen Beamten rechtskräftig festgestellt wurde. So ist in Deutschland bis heute der Standesbeamte für die Eheschließung verantwortlich, während eine Hochzeit in der Kirche auch heute noch optional möglich ist. Ohne dass es dafür allerdings eine Verpflichtung gebe.

Einen positiven Effekt hatte die Einmischung der Kirche in das Heiratsgeschehen im Mittelalter allerdings. Mit den kirchlichen Trauungen begann auch eine Zeit, in der beide Ehepartner ihren Willen, den Ehebund einzugehen, offen aussprechen mussten. Damit wurde der Grundstein hin zur gleichberechtigten und von beiden gewollten Eheschließung gelegt, wie wir sie heute kennen.

Wer macht den Heiratsantrag?

Sie führen eine starke Beziehung und möchten in dieser endlich den nächsten Schritt gehen? Dann könnte es tatsächlich an der Zeit sein, den Bund fürs Leben einzugehen. Bleibt die Frage, wer dabei den ersten Schritt gehen „muss“.

Tatsächlich hat sich das Rollenbild in der Ehe bis heute deutlich weniger verschoben, als mancher meinen mag. Zumindest in manchen Bereichen. Dass Väter sich heute aktiv an der Kindererziehung beteiligen und Frauen ebenso erfolgreich im Job unterwegs sind wie ihre Männer, ist eine Sache. Den Heiratsantrag macht heute in den meisten Fällen noch immer der Mann – wobei er seine Zukünftige oftmals romantisch umgarnt, um das Ganze zu einem ganz besonderen Ereignis zu machen.

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Übrigens

Statistiken zeigen, dass immerhin jede sechste Ehe in Deutschland inzwischen ohne einen klassischen Heiratsantrag entsteht.

Wann ist der richtige Moment für den Heiratsantrag

Sie haben den Trauring-Konfigurator angeworfen und sich Ihre Traum-Trauringe ausgesucht? Bleibt nur noch die Frage, wann denn wohl die beste Zeit für einen Heiratsantrag sein mag. Die Deutschen heiraten am liebsten im August. Generell ist die Zeit zwischen Mai und September im Jahr die mit den meisten Eheschließungen.

Nach einer Verlobung benötigt man in der Regel etwas Zeit, um die Hochzeit zu planen. Daher bietet sich eine Verlobung in den Wintermonaten an, damit im folgenden Sommer geheiratet werden kann. Zu welcher Jahreszeit Sie allerdings Ihre Verlobung planen, hängt auch immer davon ab, wie genau Sie diese umsetzen möchten. Ein romantisches Picknick im Grünen lässt sich eher im Frühling oder Sommer gestalten.

Wollen Sie Ihre Liebste allerdings im Winterurlaub auf einen verschneiten Berg entführen und ihr dort bei Kerzenschein und einem prasselnden Kaminfeuer einen Heiratsantrag machen, eignet sich eher die Zeit von Dezember bis März.

Eine Überraschung hielt die Statistik in diesem Punkt für uns allerdings bereit – denn nur rund 2 Prozent aller Verlobungen finden am Silvesterabend statt.

Der perfekte Ort für den Heiratsantrag

Hier ist tatsächlich alles möglich. Der eine wählt eine Stadionbühne während eines Konzerts, der andere dann doch lieber das heimische Wohnzimmer vor dem Kamin. Im besten Fall lassen Sie sich für Ihre Partnerin oder Ihren Partner etwas besonders an einem Ort einfallen, der für Sie beide eine Bedeutung hat. Vielleicht am Schauplatz Ihres erstens Treffens oder in dem Restaurant, in dem Sie Ihr erstes Date miteinander hatten?

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Nach dem Heiratsantrag – wie geht es weiter?

Während es in den USA Sitte ist, dass die Frau einen Verlobungsring erhält, tauschen in Deutschland die beiden Partner oftmals schon zur Verlobung Ringe. In vielen Fällen wird dabei sogar bereits der spätere Ehering verwendet. Nur mit dem Unterschied, dass der Verlobungsring nicht wie der Ehering auf der rechten Hand getragen wird, sondern an der linken Hand.

Eine Verlobung ist dabei allerdings in keiner Weise rechtlich bindend und kann theoretisch noch bis vor wenige Minuten vor der Hochzeit gelöst werden. In den meisten Fällen geht es allerdings nach der Verlobung recht harmonisch und einfach weiter. Wer noch nicht zusammenlebt, plant den Zusammenzug und überlegt, wo die gemeinsame Wohnung liegen soll.

Ansonsten kann es jetzt an die Hochzeitsplanungen gehen. Die Zahl der Deutschen, die eine große Hochzeit in einem Gasthof oder einem Restaurant feiern liegt immerhin noch immer bei mehr als 40 %.

Fazit

Die Verlobung wie wir sie heute kennen, ist ein vergleichsweise moderner Brauch – aber ein zweifelsohne sehr schöner. Auch wenn die Verlobung keine rechtliche Bindung entfaltet, ist sie ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg vieler Paare hin zu einer glücklichen Ehe.

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Verfasst von Hajo Simons

arbeitet seit gut 30 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist, überdies seit rund zehn Jahren als Kommunikationsberater. Nach seinem Magister-Abschluss an der RWTH Aachen in den Fächern Germanistik, Anglistik und Politische Wissenschaft waren die ersten beruflichen Stationen Mitte der 1980er Jahre der Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen (Pressesprecher) sowie bis Mitte der 1990er Jahre einer der größten deutschen Finanzvertriebe (Kommunikationschef und Redenschreiber).