Sie möchten Ihre Videos als Erinnerungen an traumhafte Urlaube oder an bestimmte Meilensteine im Leben Ihrer Kinder oder in Ihrem eigenen Leben bewahren?
Oder planen Sie einen Einstieg in die Welt der Influencer, um mit Ihrem eigenen Content regelmäßig Einnahmen zu erzielen? Wofür auch immer Sie Videos benötigen – die wenigsten Aufnahmen sind bereits direkt nach dem Dreh perfekt.
In aller Regel müssen Videos nachbearbeitet werden, damit sie zu wirklich guten Filmen werden – egal ob nur als „Homevideo“ über die ersten Gehversuche Ihres Kindes oder ob als Erinnerung an einen Urlaub an einem der schönsten Orte der Welt.
Doch was ist eigentlich genau damit gemeint, wenn von einem Videoschnitt die Rede ist? Und wie gehen Sie am besten vor, um Ihre Videos zu schneiden und zu einem echten kleinen Meisterwerk zu machen? Im folgenden Artikel zeigen wir Ihnen, worauf es beim Thema Videoschnitt wirklich ankommt.
Was ist Videoschnitt?
Als Videoschnitt bezeichnet man die Nachbearbeitung von bestehendem Videomaterial. Sie drehen mit Ihrem Handy oder Ihrer Kamera ein Video oder mehrere Videosequenzen. Anschließend möchten Sie aus diesen Videosequenzen ein langes Video erstellen. Dazu ist es notwendig, das Rohmaterial zu bearbeiten. Es gibt unterschiedliche Techniken des Videoschnitts – und je nach genutzter Software eine Vielzahl von Möglichkeiten, um das Video am Ende mit zusätzlichen Extras aufzupolieren.
Es gibt am Markt eine riesige Menge verschiedener Programme und Tools, die Sie nutzen können, um Ihre Videos zu überarbeiten. Wenn das Video schneiden kostenlos passieren soll, müssen Sie mit einer etwas abgespeckten Version der großen Videobearbeitungsprogramme vorliebnehmen. Manchmal reicht es auch schon aus, ein vorhandenes Video auf eine bestimmte Länge zu reduzieren – zum Beispiel damit es perfekt als Reel oder Story auf Instagram oder als Status auf WhatsApp genutzt werden kann.
Grundlagen von Videoschnitt
Geht es Ihnen beim Schnitt Ihres Videos nicht nur darum, Ihre Filmaufnahme auf eine bestimmte Länge zu kürzen, sondern möchten Sie mehrere Aufnahmen miteinander verarbeiten, gibt es verschiedene Schnitttechniken. Man spricht hier jeweils von einem „Cut“.
Bei einem „Hard-Cut“ erfolgt der Übergang von einer Filmsequenz zur nächsten unmittelbar und direkt – hier gibt es keine weiche Überleitung. Im „L-Cut“ beispielsweise zieht sich die erste Sequenz bis in die zweite hinein. Der „J-Cut“ kehrt das Ganze um – hier beginnt die folgende Sequenz bereits in der vorherigen.
Sie können mit der richtigen Software auch spielerische Übergänge zwischen verschiedenen Szenen schaffen – so zum Beispiel beim Cross-Fade. Hier verschwimmt die eine Szene, und das Bild wird dann in der folgenden Szene wieder klar. Wenn Sie einen Schnitt wie einen Scheibenwischer bevorzugen, nutzen Sie den Wipe-Cut. Besonders anspruchsvoll sind Schnitttechniken wie der Match-Cut. Hier müssen Sie zwei Szenen vor unterschiedlichen Hintergründen mit der gleichen Bewegung aufnehmen.
Dann lassen Sie diese beiden Szenen ineinander übergehen – der Darsteller beginnt dann die Aktion in einer Umgebung und beendet sie in einer anderen. So können Sie beispielsweise einen Sprung auf einem Trampolin aufnehmen und dann einen Sprung von einem Beckenrand oder von einem Steg ins Wasser. In der ersten Szene springen Sie vom Trampolin hoch und in der Fortsetzung der Szene nach dem Cut stehen Sie noch immer in der Luft und landen dann im Wasser.
Gut zu wissen
In vielen Video-Verarbeitungsprogrammen können Sie auch Fotos hintereinanderschalten und mit Musik hinterlegen. So entsteht ein Video, das nur aus Fotografien besteht und dass Sie mit kurzen Erklärungen und gezielten Übergängen interessanter gestalten können.
Der Ablauf beim Video schneiden
Ob Sie die schönsten Sehenswürdigkeiten am Rhein besucht und fotografiert haben oder Sie die Videosequenzen aus Ihrem Neuseeland-Trip verarbeiten möchten – das Schneiden eines Videos erfolgt stets nach demselben Ablaufschema.
Die Aufnahmen müssen gesichtet werden
Im ersten Schritt verschaffen Sie sich einen konkreten Überblick über die vorhandenen Aufnahmen und machen sich einen groben Ablaufplan für Ihren geplanten Film.
Das vorhandene Material organisieren
Um das vorhandene Film- und Fotomaterial organisieren zu können, müssen Sie erst einmal alles, was am Ende nicht ins Video soll, rigoros entfernen. Wenn nur noch die Dateien übrig sind, die wirklich Einzug ins Video finden sollen, benennen Sie diese am besten so, dass Sie schon am Namen der einzelnen Dateien die geplante Reihenfolge im Video erkennen können.
Videoschnitt – die erste Videogestaltung
Jetzt werden die einzelnen Videosequenzen so zugeschnitten, dass nur noch der Teil vorhanden ist, der am Ende das fertige Video ergeben soll. Dann fügen Sie die Videosequenzen und die Fotos zusammen. Am Ende dieses Schrittes haben Sie bereits eine lange Videospur, die Videos und Fotos in der richtigen Reihenfolge darstellt.
Feinschnitt – jetzt wird aus der Aneinanderreihung von Sequenzen ein Film
Im nächsten Schritt legen Sie die Übergänge fest – bestimmen also, mit welchen Schnitttechniken Sie von einer Sequenz in die nächste wechseln oder wie Sie Fotos einschieben möchten. Außerdem wird an dieser Stelle die Bildspur mit Musik oder mit einer zusätzlichen Sprachtonspur ergänzt.
Sie können beispielsweise bei einer von Ihnen in einem Hotel aufgenommenen Room-Tour jetzt einsprechen, welche Bereiche Ihrer Suite man im Video gerade sieht. Oder Sie spielen im Hintergrund einfach zu den Szenen passende Musik ein. Auch Untertitel oder kurze Textsequenzen werden im Feinschnitt eingefügt.
Export in beliebiges Format
Zu guter Letzt legen Sie fest, in welchem Format Sie das Video speichern möchten. Je nach Software haben Sie eventuell auch die Möglichkeit, Ihr Video direkt aus dem Schnittprogramm heraus auf Ihrem Social-Media-Kanal zu veröffentlichen.
Fazit
Um gute Videos zu gestalten, brauchen Sie eine Software, mit der Sie gut zurechtkommen, und etwas Übung. Außerdem sind ein paar kreative Ideen in Sachen Hintergrundmusik, Übergänge und aussagekräftige Untertitel sehr hilfreich. Je hochwertiger dabei die verwendete Schnittsoftware ist, desto besser kann auch das Endergebnis werden.
Allerdings nur dann, wenn Sie sich auch die Zeit nehmen, sich mit Ihrer Software auseinanderzusetzen. Denn gerade bei Video- und Bildbearbeitungsprogrammen gilt in der Regel: Je mehr Möglichkeiten die Videobearbeitungsprogramme Ihnen bieten, desto umständlicher ist sie in der Anwendung. Wenn Sie also keine oder nur wenig Zeit haben, sich mit der Software für Ihren Videoschnitt auseinanderzusetzen, ist die Nutzung einer einfachen kostenlosen Software oftmals die beste Lösung.