Hall in großen Räumen reduzieren

So lässt sich der Hall in größeren Räumen verringern. Foto: ©steph photographies / stock adobe

Es gibt eine Menge Gründe, Hall in Räumen zu reduzieren. Einer ist sicherlich die Lebens- oder Arbeitsqualität, die bei viel Hall beeinträchtigt wird.

Manche rechnen die Geräuschkulisse in einem Raum sogar zum Raumklima – das zeigt, wie wichtig dieser Punkt ist, wenn es darum geht, ob Sie sich in einem Raum wirklich wohlfühlen oder nicht.

Wie es verschiedene Mittel und Wege gibt, das Raumklima zu verbessern, so kann man auch die Geräuschkulisse in einem Raum verbessern, indem man beispielsweise den Hall im Innenraum reduziert. Doch um dieses Ziel zu erreichen, muss man erst einmal verstehen, wieso ein Raum hallt.

Dass wir den Hall in größeren Räumen stärker wahrnehmen als in kleineren Räumen, liegt an der Natur der Akustik. Im folgenden Artikel zeigen wir Ihnen, warum Hall uns heute so sehr stört, was zum Hall in größeren Räumen führen kann und was Sie gegen Hall in Innenräumen tun können.

Warum empfinden wir Hall störend?

Hall besteht aus Schallwellen – wie jeder Ton, den wir von uns geben oder durch eine Bewegung oder die Nutzung einer Maschine oder eines Geräts entsteht. Jeden Tag schießen mehrere Tausend Schallwellen um uns herum durch die Räume, in denen wir uns befinden. Diese stoßen irgendwann auf ein Hindernis. Wie die Schallwellen sich dann verhalten, entscheidet darüber, ob es in dem Raum hallt oder nicht. Denn es gibt drei Möglichkeiten:

  • Der Schall wird von der Oberfläche reflektiert und so in den Raum zurückgeworfen.
  • Der Schall dringt durch das Objekt – beispielsweise eine Wand – und ist damit im angrenzenden Raum hörbar.
  • Der Schall wird absorbiert. Dabei werden die Schallwellen ausgelöscht und in Wärme umgewandelt. Diese ist allerdings so gering, dass sie kaum wahrnehmbar ist.

Wird der Schall von der Oberfläche zurückgeworfen, wabern die Schallwellen im Raum teilweise hin und her. Das empfinden wir als Lärm und als Hall – der unser Gehör entweder überfordert oder es eben in einer Weise fordert, die wir als störend empfinden. Letztlich stört Hall empfindlich unsere Fähigkeit der Konzentration – ein Grund, weshalb für Büroräume beispielsweise arbeitsrechtlich festgelegt ist, dass es hier nicht hallen darf.

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Was begünstigt Raumhall?

Raumhall entsteht vor allem dann, wenn es wenige Objekte in einem Raum gibt, die den Schall schlucken. Am wenigsten Hall finden wir in Räumen, in denen einerseits der Schall geschluckt wird und in denen der Schall, wenn er nicht absorbiert wird, dann doch zumindest durch die Wände hindurchgeht.

Wenn Sie schon einmal eine leere Wohnung oder ein leeres Haus betreten haben – lange vor der Einweihung durch die neuen Bewohner und bevor das Haus komplett eingerichtet ist – hallt hier so ziemlich jeder Raum. Das liegt einfach daran, dass noch keine Möbel und andere Gegenstände in den Räumen sind, die den Schall schlucken und so dem Hallen entgegenwirken.

Grundsätzlich sind es erst einmal glatte Oberflächen, die den Raumhall begünstigen. Denn von diesen wird der Schall am stärksten zurückgeworfen. Das gilt sowohl für Wände und Decken als auch für den Fußboden. So hallt ein Raum mit Laminat oder Parkett beispielsweise deutlich stärker als ein Raum, in dem Teppich verlegt wurde.

Wie kann ich den Raumhall reduzieren?

Es gibt eine ganze Reihe guter Möglichkeiten, den Raumhall zu reduzieren. Eine solche ist etwa das Auslegen von Teppichen. Hier gilt es allerdings die Balance im Auge zu behalten. Wenn Sie sich beispielsweise für einen Parkettboden entschieden haben, ist dieser für das generelle Raumklima deutlich besser als ein kompletter Teppichboden.

Trotzdem können Sie auch hier etwas gegen den Raumhall tun. Zum Beispiel, indem Sie auf einer oder an mehreren Stellen im Raum Teppichläufer auslegen. Je flauschiger und schwerer der Teppich dabei ist, desto stärker schluckt er den Schall und trägt so zu einer besseren Raumakustik bei.

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Akustikmatten – nicht nur im Tonstudio eine gute Wahl

Eine weitere Gelegenheit, den Hall im Raum zu reduzieren, ist die Nutzung von Akustikmatten. Diese bestehen aus sogenanntem Akustikschaumstoff, einem Material, das aufgrund seiner Noppenform perfekt geeignet ist, Schall zu absorbieren.

Solche Akustikmatten werden etwa verwendet, um Tonstudios auszukleiden. Solche Akustikmatten können beispielsweise sehr gut an Türen angebracht werden. Zum einen wird dadurch der Schall reduziert, der durch die Tür nach außen dringt. Zum anderen können Sie auf diesem Weg den Hall im Raum selbst reduzieren.

Ein Deckensegel – die ganz besondere Art der Hallreduzierung

Ein Deckensegel ist eine besonders interessante Art, den Hall im Raum auf ein Minimum zu dämpfen. Durch ein weites Stoffsegel unterhalb der Decke sorgen Sie dafür, dass nur noch sehr wenig Schall bis zu der glatten Oberfläche der Zimmerdecke vordringen kann. Wenn doch noch etwas an der Zimmerdecke ankommt und von dort reflektiert wird, müsste es wieder durch das Deckensegel, ehe die Schallwellen wirklich wieder durch den Raum klingen könnten.

Möbel wirken Wunder in Sachen Hallbeseitigung – manche mehr als andere

Als starker Schallschlucker sind auch Polstermöbel bekannt. Generell gilt hierbei, dass Mobiliar mit einem Stoffüberzug den Schall stärker schluckt als Leder- oder Holzmöbel. Diese Oberflächen sind letztlich glatter als die eines Polstersessels beispielsweise. Dennoch sind auch Holzmöbel wie Regale und Schränke eine gute Möglichkeit, den Hall zu reduzieren.

Denn diese Oberflächen sind im Mikrobereich wesentlich rauer als eine glatte Wand. Deshalb reflektieren sie zwar den Schall, aber nur in einem sehr abgeschwächten Maß im Vergleich zu einer nackten Wand oder einem Fliesenboden in einem leeren Raum.

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Vorhänge – nicht nur dekorativ, sondern auch gut für die Raumakustik

Vorhänge sind eine hervorragende Art, den Hall im Raum zu reduzieren. Denn einerseits bringen sie eine Menge Stoff in den Raum, der den Schall schluckt und so für eine angenehme Raumakustik sorgt.

Andererseits sind sie auch noch dekorativ und verschönen die Fenster und natürlich auch Ihren Raum selbst. Farblich auf Ihr Mobiliar und die Tapeten abgestimmt, sind Vorhänge eine echte Bereicherung für jeden Wohnbereich.

Die richtige Tapete reduziert den Hall auch bereits erheblich

Wenn Sie eine Tapete suchen, die einen positiven Einfluss auf die Akustik in Ihren Räumlichkeiten hat, sollten Sie sich für dicke Tapeten entscheiden. Am besten für Vliestapeten. Denn diese bestehen oft aus einer Basis aus Papier oder Zellulose, einer Schicht aus Polyester und schließlich einer Vinylfolie.

Auch beflockte Samttapeten wirken sehr schallabsorbierend. Allerdings sind so schwere und dicke Tapeten nicht jedermanns Geschmack – hier gilt es sich in Ruhe im Tapetenfachhandel umzusehen, die Tapeten auch mal anzufassen und zu spüren, ob diese dick und mit einer möglichst weichen Oberfläche ausgestattet sind.

Fazit

Jeder Raum hallt, wenn er leer ist. In größeren Räumen nehmen wir den Hall nur noch mehr wahr, weil hier die Schallwellen besonders lange unterwegs sind und sich viele Schallwellen immer wieder treffen. In diesem Fall wird der Hall schnell als störender Lärm wahrgenommen.

Das lässt sich leicht ändern, indem Sie den Raum mit Leben füllen. Sorgen Sie dafür, dass ausreichend Objekte vorhanden sind, die den Schall schlucken. So können Sie jeden Raum weitgehend vom Hall befreien.

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Verfasst von Hajo Simons

arbeitet seit gut 30 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist, überdies seit rund zehn Jahren als Kommunikationsberater. Nach seinem Magister-Abschluss an der RWTH Aachen in den Fächern Germanistik, Anglistik und Politische Wissenschaft waren die ersten beruflichen Stationen Mitte der 1980er Jahre der Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen (Pressesprecher) sowie bis Mitte der 1990er Jahre einer der größten deutschen Finanzvertriebe (Kommunikationschef und Redenschreiber).