Lichtfarben – Farbtemperaturen verstehen

Das Licht hat unterschiedliche Farbtemperaturen. Foto: © zorandim75 /stock adobe
Das Licht hat unterschiedliche Farbtemperaturen. Foto: © zorandim75 /stock adobe

Noch immer wissen nur wenige Menschen um die Wichtigkeit der Lichtfarben unserer Leuchtmittel im Wohnbereich. Denn je nach Lichtfarbe hat das Licht eine Wirkung auf unseren Körper, unsere Stimmung und unsere Leistungsfähigkeit. Aus diesem Grund macht es Sinn, in verschiedenen Räumen im Haus unterschiedliche Lichtfarben zum Einsatz zu bringen.

Licht und Farbwahrnehmung

Besonders spannend ist dabei, dass sich die Lichtfarbe in einem Raum auch auf unsere Farbwahrnehmung auswirken kann. So zeigt das Frauenhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation in einem Artikel mit dem Titel „Das seltsame Licht der Energiesparlampe“, warum manche Lichtfarben in manchen Bereichen des täglichen Lebens so gar nicht geeignet sind.

Dass Farben dabei in unterschiedlichem Licht auch unterschiedlich und manchmal tatsächlich „falsch“ wahrgenommen werden können, ist ebenfalls ein Faktor, über den sich viele Menschen bislang noch keinerlei Gedanken gemacht haben. Wir zeigen Ihnen in der Folge, welche Lichtfarben es gibt, welche Leuchtmittel Ihnen welche Lichtfarben bringen und in welchen Räumen welche Lichtfarben am besten wirken.

Gut zu wissen

Mit dem Begriff „Lichtfarbe“ sind keine farbigen Lichter wie rot, blau, grün oder gelb gemeint. Vielmehr spricht man hier von unterschiedlicher Wirkung eines weißen Lichts. Dieses wird in verschiedene Lichtfarben unterschieden. Die Kombination der jeweiligen Spektralfarben einer weißen Lichtquelle wird in Kelvin (K) gemessen und ergibt zusammen dann die Lichtfarbe.

Welche Lichtfarben gibt es?

Hier wird in der Regel zwischen drei verschiedenen Lichtfarben unterschieden.

  • Warmweiß
  • Neutralweiß
  • Tageslichtweiß

Warmweiß

Von Warmweißem Licht spricht man, wenn das Licht weniger 3.300 Kelvin (K) aufweist. Hierbei handelt es sich um das perfekte Licht, wenn Sie einmal so richtig ausspannen möchten. Es ist warm in der Farbgebung und wirkt behaglich. Wenn Sie allerdings schon etwas müde sind, kann Warmweißes Licht diese Müdigkeit noch weiter verstärken.

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Nice to know

Manche Quellen sprechen hier noch von einer weiteren Abstufung – der Lichtfarbe „Extra Warmweiß“. Diese wird definiert als eine Lichtquelle unter 2.700 K. Wer Extra Warmweiß auf der Skala hat, definiert Warmweiß im Bereich 2700 bis 3.300 K. Extra Warmweiß ist dabei eine Lichtfarbe, die nur zur Stimmungsbeleuchtung taugt. Die bei solchen K-Werten erzeugte Atmosphäre gleicht der bei Kerzenlicht.

Neutralweiß

Neutralweiß – gern auch zuweilen als Universalweiß bezeichnet – wird als Lichtquelle mit 3.300 bis 5.300 K definiert. Dabei handelt es sich um ein sehr sachliches Licht, dass sowohl die Konzentration als auch die Leistungsfähigkeit fördert.

Tageslichtweiß

Als Tageslichtweiß bezeichnet man jede Lichtfarbe über 5.300 K. Hier ist ein sehr hoher Blauanteil in den Spektralfarben der jeweiligen Lichtquelle enthalten. Das lässt das Licht besonders weiß und hell erscheinen. Tageslichtweiß wird gern auch als Kaltweiß bezeichnet. Diese Lichtfarbe wirkt aktivierend auf den Biorhythmus und kann damit die Leistung fördern.

Lichtfarbe verschiedener Beleuchtungsmittel

Wer sich im Fachhandel oder im Onlinehandel mit großer Auswahl an Lampen umsieht, wird auf eine Reihe verschiedener Leuchtmittel stoßen. Denn auch wenn der Standard inzwischen die LED Lampe ist und Halogen-Leuchten beispielsweise schon seit einigen Jahren nicht mehr in der EU hergestellt werden dürfen – es gilt nach wie vor kein Verkaufsverbot für diese Leuchtmittel. Entsprechende Produkte aus dem Nicht-EU-Ausland begegnen Ihnen also mit Sicherheit noch regelmäßig.

Dabei haben unterschiedliche Leuchten zumeist auch eine unterschiedliche Lichtfarbe. Die klassische Glühbirne, der man heute so gut wie gar nicht mehr begegnet, ist Warmweiß mit einer Farbtemperatur von etwa 2.700 K.

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Energiesparlampen sind da schon fortschrittlicher. Denn im Bereich der Energiesparlampen gibt es sowohl Leuchtmittel, die Warmweiß leuchten als auch solche in Neutralweiß und Tageslichtweiß.

Halogenlampen wiederum kommen nur Warmweiß daher. LED-Leuchtmittel sind dann eher wie Energiesparlampen und können in allen drei Lichtfarben hergestellt werden. Einige LED-Leuchtmittel können sogar durch das Dimmen des Lichts die Lichtfarbe wechseln. Das gibt es allerdings nur bei einigen wenigen Produkten – normalerweise hat ein Leuchtmittel eine Lichtfarbe unabhängig davon, ob das Licht gedimmt wird oder nicht.

Welche Lichtfarbe in welchem Raum?

Da jede Lichtfarbe eine andere Wirkung auf den Organismus und den Körper hat, macht es auch Sinn, in verschiedenen Bereichen für unterschiedliche Lichtfarben zu sorgen. Dabei macht es natürlich einen Unterschied, ob Sie ein Loft mit viel Tageslichteinfall einrichten wollen oder einfach ein klassisches Wohnzimmer so angenehm wie möglich gestalten wollen.

Schlafzimmer/Wohnzimmer/Esszimmer

Warmweißes Licht sollte immer dann zum Einsatz kommen, wenn Sie in diesem Raum entspannen möchten. Gerade im Schlafzimmer ist es wichtig, möglichst Warmweißes Licht zu setzen. Denn das Schlafhormon Melatonin wird nur produziert, wenn entsprechend wenig blaues Licht einfällt. Je niedriger also die Kelvin-Zahl, desto höher die Melatonin-Ausschüttung. Hätten Sie im Schlafzimmer ein Licht in Tageslichtweiß, würde das die Ausschüttung des Schlafhormons vor dem Zubettgehen empfindlich stören.

Generell gilt für den gesamten „gemütlichen“ Wohnbereich, dass hier Warmweißes Licht die beste Wahl ist.

Küche/Bad/Hobbyraum

Das sind Räume, in denen es nicht unbedingt um Gemütlichkeit geht. Hier ist neutralweißes Licht die beste Wahl. Dieses wirkt etwas aktivierend, aber nicht so stark anregend, dass Sie plötzlich auch mitten in der Nacht wieder hellwach sind, wenn Sie mal kurz auf die Toilette müssen.

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Bei neutralweißem Licht sehen Sie Kontraste verstärkt, ohne dass dabei die Gemütlichkeit zu kurz kommt. Das ist wichtig, da grade im Badezimmer beim Schminken oder in der Küche beim Kochen zuweilen eine gewisse Präzision erforderlich ist. Diese ist bei neutralweißem Licht leichter zu erreichen als bei Warmweißer Beleuchtung.

Kellerraum/Garage/Arbeitszimmer

Diese Räume eignen sich perfekt für Leuchten im Bereich Tageslichtweiß. Dadurch dass der Blauanteil in diesem Licht besonders hoch ist, wird die Konzentrationsfähigkeit gestärkt. Das Leistungsvermögen erhöht sich.

Fazit

Die Auswahl der richtigen Lichtfarbe ist in vielen Bereichen eine Frage des persönlichen Geschmacks. Im Schlafzimmer sollte es aus gesundheitlichen Gründen am ehesten Warmweiß sein – in allen anderen Bereichen geht es hauptsächlich darum, bei welcher Beleuchtung Sie sich am wohlsten fühlen.

Denn letztlich ist die Beleuchtung auch eine Möglichkeit, individuelle Wohnraumideen zu verwirklichen und verschiedene Bereiche einer Wohnung ins gewünschte Licht zu rücken.

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Verfasst von Hajo Simons

arbeitet seit gut 30 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist, überdies seit rund zehn Jahren als Kommunikationsberater. Nach seinem Magister-Abschluss an der RWTH Aachen in den Fächern Germanistik, Anglistik und Politische Wissenschaft waren die ersten beruflichen Stationen Mitte der 1980er Jahre der Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen (Pressesprecher) sowie bis Mitte der 1990er Jahre einer der größten deutschen Finanzvertriebe (Kommunikationschef und Redenschreiber).