Die Taufe eines Babys ist ein ganz besonderer Tag im Leben der Eltern, der Paten und im späteren Rückblick auch im Leben des Kindes. Denn es ist der Tag, an dem der kleine Mensch zum Mitglied einer Religionsgemeinschaft wird. Je nachdem, wie tief die Eltern in der jeweiligen Religionsgemeinschaft verwurzelt sind, kann das einen maßgeblichen Einfluss auf die Erziehung und die Sozialisierung des Kindes haben.
Geschichte der Taufe und deren heutige Bedeutung
Die Taufe stammt ursprünglich aus dem Judentum. Hier wurden bereits einige rituelle Säuberungen vorgenommen – die ersten großen Erwachsenentaufen allerdings führte Johannes der Täufer durch. Bei der Taufe des Johannes ging es vor allem um das Bekennen der Sünden und das Reinwaschen von diesen sündigen Handlungen.
Die ersten Christen übernahmen dann die Taufe als Zeichen der bewussten Entscheidung eines gläubigen Menschen für die christliche Religion. Daher wurde anfangs nur die Erwachsenentaufe zelebriert. Erst als sich das Christentum in der römischen Welt immer weiter ausdehnte, wurden schließlich ganze Hausgemeinschaften inklusive kleiner Kinder getauft. Seit dem 4. Jahrhundert wird in der Kirche die Säuglingstaufe zelebriert.
Ein Blick in die Geschichte der Taufe zeigt, dass sich hier bis heute nur wenig verändert hat – auch wenn die Taufe im Ablauf heute viel ritueller gehalten ist als früher. Dennoch gibt es einige interessante Unterschiede zwischen den verschiedenen christlichen Religionen. So praktizieren manche Religionen ausschließlich die Erwachsenentaufe, damit hier eine Entscheidung vom Täufling selbst getroffen werden kann. In der katholischen und der evangelischen Kirche gibt es ebenfalls Erwachsenentaufen – die Regel ist jedoch die Taufe bereits im Kindesalter.
In der evangelischen Kirche gilt eine Taufe bis zum 14. Lebensjahr als Kindertaufe. Ab dem 15. Lebensjahr findet die Konfirmation statt oder eben die Erwachsenentaufe. In der katholischen Kirche gilt eine Taufe nur bis zum 7. Lebensjahr als Kindertaufe. Nach dem Kirchenrecht gilt ein Kind dann bereits als erwachsen. Ungetaufte Kinder, die älter sind, müssen sich dann selbst für eine Taufe entscheiden.
Es gibt noch einige weitere Unterschiede zwischen der Taufe in der katholischen und der in der evangelischen Kirche. Wir von blooom.de zeigen Ihnen die interessantesten Unterschiede und helfen Ihnen mit ein paar schönen Ideen zum Thema Taufgeschenk.
Ablauf einer katholischen Taufe
Der größte Unterschied liegt letztlich in der Ausgestaltung des Gottesdienstes. Die katholische Tauffeier kann als separater Taufgottesdienst oder im Anschluss an einen „normalen“ Gottesdienst abgehalten werden. Der katholische Taufgottesdienst besteht im letztlich aus drei Teilen:
- Eröffnung
- Wortgottesdienst
- Tauffeier
Bei der Eröffnung begrüßt der Priester oder der Diakon das Kind und seine Eltern sowie die Paten und Gäste an der Kirchentür. Dabei wird ein kurzes Gespräch zwischen den Eltern und Paten und dem Priester geführt. Eltern, Paten und das Kind werden dann ein Kreuz vom Priester auf die Stirn gezeichnet. Ein Gebet schließt diesen Teil des Taufgottesdienstes ab. Danach zieht die Taufgesellschaft in die Kirche ein.
Im Wortgottesdienst findet zuerst eine Lesung auf der Bibel statt. Dann folgen eine Ansprache des Priesters und die Anrufung der Heiligen und Namenspatrone der Familie und des Kindes. Dann werden die Fürbitten vorgelesen.
In der eigentlichen Tauffeier sprechen Eltern und Paten das Glaubensbekenntnis in Vertretung für das Kind. Anschließend gießt der Priester dem Kind drei Mal etwas Wasser über den Kopf. Anschließend wird das Kind mit Chrisamöl an der Stirn gesalbt. Jetzt kommen das weiße Taufkleid zum Einsatz und ebenso die Taufkerze, die von den Eltern oder Paten angezündet wird.
Für manche ist der Effata-Ritus, der dann folgt, ein vierter und eigenständiger Teil des Taufgottesdienstes. Hier berührt der Priester Mund und Ohren des Kindes, um diese für die Weisheiten des Glaubens zu öffnen. Zum Schluss wird von allen gemeinsam ein Vater Unser gebetet. Nach dem abschließenden Segen des Kindes und der Familie durch den Priester ist die Tauffeier beendet.
45 bis 60 Minuten dauert so eine Taufe, und wie die Deutsche Bischofskonferenz bekannt gab, fanden im Jahr 2022 rund 155.000 katholische Taufen in Deutschland statt.
Ablauf einer evangelischen Taufe
Der Ablauf in der evangelischen Kirche ist ähnlich, er unterscheidet sich aber in der Art und Weise, wie die Tauffeier zelebriert wird. Denn während in der katholischen Kirche Symbole eine sehr große Rolle spielen, ist in der evangelischen Taufe das gesprochene Wort das Wichtigste – Symbole sind zwar auch hier vorhanden, spielen aber eine untergeordnete Rolle.
Auch die evangelische Taufe besteht aus drei Teilen:
- Eröffnung und Anrufung
- Verkündung und Wortgottesdienst
- Spende des Sakraments
Die Eröffnung und Anrufung sind weitaus weniger rituell gehalten als in der katholischen Kirche. Bei einer evangelischen Taufe gibt es Musik, Begrüßungsworte des Pfarrers oder der Pfarrerin und ein Gebet.
In der Verkündung und dem Wortgottesdienst wird bei Kindertaufen in der Regel das Kinderevangelium aus dem Bibelbuch Matthäus, Kapitel 19 Verse 13 bis 15, und dem Bibelbuch Lukas, Kapitel 18 Verse 15 bis 17 vorgelesen. Hier geht es in erster Linie darum, wie wichtig Jesus selbst die Belehrung und die Segnung von Kindern war. Nach einer weiteren kurzen Predigt über die Bedeutung der Taufe, den Taufspruch und einige weitere Bibelverse ist der Wortgottesdienst beendet.
Dann geht es an die eigentliche Taufhandlung – die Spende des Sakraments. Eingeleitet wird diese durch das Verlesen der Worte Jesu zur Taufe, die im Bibelbuch Matthäus im 28. Kapitel zu finden sind. Anschließend werden die Tauffragen an die Eltern und Paten des Kindes gestellt. Diese werden mit dem Glaubensbekenntnis beantwortet.
Bei der Taufe selbst wird das Kind dreimal mit etwas Wasser übergossen. Nach dem Entzünden der Taufkerze kann der Pfarrer oder die Pfarrerin noch einen Segen für die Familie sprechen. Nach dem Verlesen der Fürbitten wird noch ein Vaterunser gebetet und es gibt noch einen abschließenden Segen für alle, ehe die Tauffeier beendet ist.
Tipps für eine erfolgreiche Taufe
In der katholischen Taufe ist es wichtig, ein Taufkleid zu tragen. Viele Gemeinden stellen solche Taufkleider zur Verfügung. Das sollten Sie aber vor der Taufe abklären – andernfalls müssen Sie nämlich im Vorfeld selbst ein weißes Taufkleid besorgen.
Zu einer erfolgreichen Taufe gehören auch Taufpaten. Vor der Auswahl Ihrer Taufpaten sollten Sie sich damit beschäftigen, welche Voraussetzungen Ihre jeweilige Kirche für Taufpaten setzt und ob die vorgesehenen Paten diese Voraussetzungen auch erfüllen.
So muss ein Pate etwa Mitglied einer Gemeinde – also selbst getauft – sein und für eine evangelische Taufe mindestens 14 Jahre, für eine katholische Taufe mindestens 16 Jahre alt sein. Außerdem sollten Sie die potenziellen Paten schon bei der Frage auch über ihre späteren Aufgaben und Verantwortlichkeiten im Leben des Kindes informieren.
Falls Sie nach der Taufe noch eine eigene Feier veranstalten möchten, sollten Sie rechtzeitig die Einladungen verschicken. Außerdem müssen Sie sich frühzeitig um eine entsprechende Location, Getränke und Speisen kümmern, damit die Feier auch ein echter Erfolg werden kann.
Geschenke für eine Taufe
Zu einer guten Tauffeier gehören natürlich auch Geschenke. Dabei gibt es passende Geschenke zur Taufe für Mädchen oder für Jungen – gerade bei der Taufe im Kleinkinderalter können das Spielzeug, Kleidungsstücke oder andere hilfreiche Dinge wie ein erstes Kinderbesteck sein. Mit den richtigen Motiven finden sich natürlich auch sehr gut Taufgeschenke für Jungen.
Besonders spannend und für beide Geschlechter gleichermaßen gut geeignet sind personalisierte Geschenke zur Taufe. Gern gewählt werden hier beispielsweise personalisierte Holzboxen als Erinnerungsboxen für das Kind.
Fazit
Die Taufe ist ein jahrtausendealter Ritus, durch den ein Mensch in eine Glaubensgemeinschaft aufgenommen wird. Kein Wunder also, dass das Sakrament der Taufe in den christlichen Religionen als eines der wichtigsten überhaupt betrachtet wird. Die Taufe im Ablauf ist dabei in den großen christlichen Kirchen recht ähnlich.