Rückenschmerzen im Büro – Ursachen & Empfehlungen

Rückenbeschwerden gelten als Volkskrankheit Nummer 1 in Deutschland. Foto: © Dusan Petkovic / stock adobe

Rückenbeschwerden gelten als Volkskrankheit Nummer 1 in Deutschland. Tatsächlich sind die Zahlen erschreckend. Im Gesundheitsreport der Techniker Krankenkasse für das Jahr 2024 wurde beispielsweise herausgestellt, dass im Durchschnitt jeder Versicherte der TK im Jahr 2023 genau 2,8 Tage wegen Rückenproblemen krankgeschrieben war.

Wie das Deutsche Ärzteblatt in diesem Zusammenhang klarstellt, sind Rückenprobleme die dritthäufigste Ursache für Krankschreibungen. Nur Erkältungskrankheiten und psychische Diagnosen sind für mehr AU-Tage im Jahr verantwortlich. Der Anteil an Fehltagen bei Arbeitnehmern beträgt immerhin 14,3 Prozent. Was können Sie als Arbeitnehmer oder als Arbeitgeber tun, um für sich selbst oder für Ihre Mitarbeitenden das Risiko von Rückenproblemen so gering wie möglich zu halten?

Im folgenden Artikel zeigen wir Ihnen, wie Sie die Ursachen für Rückenschmerzen im Büro begrenzen und so eine Menge für Ihre Gesundheit und die Gesundheit Ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tun können.

Rückenschmerzen im Büro – Ursachen & Empfehlungen

Wenn man Rückenschmerzen auf den Grund gehen möchte, ist es wichtig, als Erstes die eigentliche Ursache dieser Schmerzen zu finden. Man unterscheidet hier zwischen spezifischen und unspezifischen Rückenschmerzen.

Von spezifischen Rückenschmerzen spricht man, wenn es eine anatomische Ursache für diese Schmerzen gibt. Das kann ein Bandscheibenvorfall oder eine Skoliose sein. Solche Erkrankungen können behandelt werden, sodass man die Symptome zumindest lindern kann und gewisse Empfehlungen für einen möglichst schmerzfreien Alltag aussprechen kann.

Ob Rückenschmerzen spezifisch sind, kann man nur durch eine Untersuchung beim Facharzt feststellen. Wird keine direkte körperliche Ursache gefunden, spricht man von unspezifischen Rückenschmerzen.

Noch vor zwei Jahrzehnten waren alle unspezifischen Rückenschmerzen schnell unter dem Begriff „psychosomatisch“ abgetan. Heute weiß man, dass Rückenschmerzen eine Menge mit Stress und Verspannung zu tun haben können – aber auch mit zu wenig Bewegung und einem Erschlaffen der Rumpfmuskulatur, des Gewebes und der Bänder. Ein psychischer Hintergrund muss daher nicht immer gegeben sein, und oft reicht schon etwas mehr Bewegung, um unspezifische Rückenschmerzen in den Griff zu bekommen.

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Ursachen für Rückenschmerzen

Für Menschen, die überwiegend sitzenden Tätigkeiten nachgehen, kann es eine ganze Menge Ursachen für Rückenschmerzen geben. Eine ungesunde Sitzhaltung in Kombination mit Bewegungsmangel beispielsweise führt unweigerlich zu Rückenbeschwerden

Zu einer solchen falschen Sitzhaltung kann es kommen, sobald der Schreibtisch oder der Bildschirm nicht richtig eingestellt ist. Wenn es um die Auswahl der richtigen Büromöbel geht, empfiehlt es sich immer, einen höhenverstellbaren Schreibtisch zu nutzen.

Hier gibt es zwei Varianten. Oft werden heute bereits Schreibtische genutzt, die in Stehtische umgewandelt werden können. Diese lassen sich oft elektronisch hoch- und herunterfahren, sodass Sie den Tisch einerseits genau auf Ihre Sitzhöhe einstellen können und andererseits auch die Möglichkeit haben, immer mal wieder zeitweise im Stehen zu arbeiten.

Ein zu niedrig eingestellter Bildschirm hingegen führt dazu, dass Sie den Kopf den ganzen Tag über leicht nach vorne neigen müssen, was wiederum Verspannungen im Nacken und Schulterbereich verursacht. Diese sind in der Folge die Ursache von unspezifischen Rückenschmerzen.

Insgesamt kann man festhalten, dass die folgenden sechs Punkte die häufigsten Ursachen für Rückenschmerzen im Büro sind:

  • falsche Sitzhaltung
  • mangelnde Bewegung
  • ungünstige Schreibtisch- und Bildschirmhöhe
  • fehlende ergonomische Ausstattung
  • einseitige Belastung durch Maus oder Tastatur
  • Dauerstress und Muskelverspannungen

Empfehlungen bei Rückenproblemen

Jetzt kennen wir die häufigsten Ursachen für Rückenbeschwerden bei Menschen, die eine überwiegend sitzende Tätigkeit ausüben. Bleibt die Frage, wie man diese Problemfelder beseitigen kann – immerhin lässt sich die Arbeit ja in den meisten Fällen nicht plötzlich außerhalb des Büros erledigen.

Eine Möglichkeit ist die Auswahl der richtigen Büromöbel. Ergonomische Bürostühle, die dynamisches Sitzen ermöglichen, bringen viel mehr Bewegung in Ihren Arbeitsalltag. Bürostühle von Aeris sind da ein gutes Beispiel.

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Stühle, die flexibel in verschiedene Richtungen bewegt werden können, ermöglichen dynamisches Sitzen bei einer gesunden Körperhaltung. So bleiben Sie auch sitzend den ganzen Tag über in Bewegung und stärken Ihre Rückenmuskulatur und Ihre Wirbelsäule.

Gerade in Zeiten, in denen viele Menschen immer mal wieder im Homeoffice arbeiten und Schreibtischplätze in den Büros eingespart werden, kann es passieren, dass sich mehrere Personen über eine Woche verteilt an ihren jeweiligen Anwesenheitstagen einen Arbeitsplatz teilen. So sitzt zum Beispiel der Mitarbeiter A montags, mittwochs und freitags an einem Schreibtisch. Während A dienstags und donnerstags im Homeoffice arbeitet, sitzt Mitarbeiterin B an diesem Schreibtisch.

Mitarbeiter A ist 185 cm groß, während Mitarbeiterin B „nur“ 162 cm misst. Da ist es wichtig, dass Sie Ihren Arbeitsplatz vor Beginn der Arbeit jedes Mal neu auf Ihre individuelle Größe einstellen. Andernfalls sind Rückenschmerzen programmiert. Die folgenden Bestandteile Ihres Arbeitsplatzes müssen auf Ihre Körpergröße angepasst werden:

  • Sitzhöhe des Stuhls
  • Höhe der Schreibtischplatte
  • Bildschirmeinstellung
  • Die Höhe der Armlehnen an Ihrem Schreibtischstuhl

Nehmen Sie sich vor Beginn Ihres Arbeitstages die Zeit, diese Faktoren so einzustellen, dass sie zu Ihrer Körpergröße passen. Damit schaffen Sie eine optimale Arbeitsumgebung, um Rückenschmerzen vermeiden zu können.

Generell ist es wichtig, in Bewegung zu bleiben. Nutzen Sie Ihre Pausen, um sich etwas Bewegung zu verschaffen. Gehen Sie nach draußen und laufen Sie herum. Nicht jeder hat die Möglichkeit, in der Mittagspause zu wandern – aber ein Spaziergang von 10 bis 15 Minuten ist bei trockenem Wetter für die meisten Arbeitnehmer realisierbar.

Es gibt auch zahlreiche Dehn- und Kräftigungsübungen, die sich wunderbar in Ihren Arbeitsalltag integrieren lassen. Hier haben wir einmal zwei YouTube-Videos mit entsprechenden Übungen für Sie herausgesucht:

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https://www.youtube.com/watch?v=gwLyx1dgPMM

https://www.youtube.com/watch?v=f8kKTKa9XYs

Neben all diesen körperlichen Aspekten ist es auch wichtig, auf Ihre seelische Gesundheit zu achten. Self-Care ist da heute ein beliebtes Stichwort. Stress führt oft zu Verspannungen und damit unweigerlich zu Rückenschmerzen.

Planen Sie ganz bewusst Pausen ein, nehmen Sie sich immer mal wieder die Zeit, um durchzuatmen und vor allem – schalten Sie zum Ende Ihrer Arbeit ab und lassen Sie nicht zu, dass die Gedanken auch nach dem Feierabend immer noch nur um die Arbeit kreisen. Eine gute Psychohygiene ist da ein wichtiger Faktor.

Zusammenfassend kann man sagen, dass die folgenden sechs Tipps Ihnen bereits helfen werden, Rückenschmerzen im Büro innerhalb von wenigen Tagen erheblich zu reduzieren oder vielleicht sogar ganz loszuwerden.

  • ergonomischen Bürostuhl nutzen
  • Arbeitsplatz individuell einstellen
  • regelmäßig aufstehen und bewegen
  • Dehn- und Kräftigungsübungen in den Alltag integrieren
  • dynamisches Sitzen fördern
  • bewusst Pausen einplanen und entspannen

Fazit

Unspezifische Rückenschmerzen haben oft eine falsche Haltung und Bewegungsmangel in Verbindung mit zu viel Stress als Ursachen. Mit den oben aufgeführten Empfehlungen können Sie die meisten davon eliminieren und so für einen starken und entspannten Rückhalt sorgen.

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Verfasst von Hajo Simons

arbeitet seit gut 30 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist, überdies seit rund zehn Jahren als Kommunikationsberater. Nach seinem Magister-Abschluss an der RWTH Aachen in den Fächern Germanistik, Anglistik und Politische Wissenschaft waren die ersten beruflichen Stationen Mitte der 1980er Jahre der Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen (Pressesprecher) sowie bis Mitte der 1990er Jahre einer der größten deutschen Finanzvertriebe (Kommunikationschef und Redenschreiber).