NFT – drei Großbuchstaben, mit denen man scheinbar überall und jederzeit in Kontakt kommt – ganz egal, ob man die Zeitung aufschlägt, im Internet surft oder den Fernseher aufgedreht hat. Was steckt dahinter?
Selbst in der deutschen Bundesliga vertreibt der FC Bayern München jetzt lizensierte NFT Spielerkarten, und die Musiker von Kings of Leon haben ihr Album als NFT auf den Markt gebracht. Und im Kunstauktionshaus Christie’s wurde ein NFT Gemälde für 70 Millionen US Dollar verkauft. Da die drei Großbuchstaben scheinbar immer wichtiger werden, blickt blooom hinter die Kulissen blicken, um zu verstehen, was NFTs überhaupt sind.
NFT – Eine (kurze) Erklärung
Der Macher eines NFT verwandelt virtuelle Güter über die Blockchain von Ethereum in ein einzigartiges sowie auch fälschungssicheres Sammlerstück. Das ist auch der Grund, wieso das Werk einen Wert hat, der – je nach Angebot und Nachfrage – steigen oder fallen kann. „Non-Fungible Tokens“, das steckt hinter der Abkürzung, sind also Vermögenswerte oder auch Vermögensgegenstände, die einzigartig sind. Man kann sie weder duplizieren, noch kann man sie gegen einen anderen Vermögensgegenstand tauschen.
Gespeichert werden die NFTs auf der Blockchain. Dabei handelt es sich um eine Kette digitaler Datenblöcke, die die Transaktionen zusammenfasst – also etwa Überweisungen sowie auch Kontostände und Bestellungen. Man kann die Behauptung aufstellen, die Blockchain mag sozusagen das Buchhaltungssystem für Kryptowährungen sein. Und über die Blockchain kann man auch in Erfahrung bringen, wer die Rechte an dem Werk hat – etwa an einer NFT Spielerkarte des FC Bayern München.
NFTs gibt es nur digital
Auch wenn NFTs Kunstwerke, Spielerkarten oder auch GIFs sowie Musikalben sein können, so gibt es sie eben nur digital. Das heißt, das Gemälde „Everydays: The First 5000 Days“, das von Mike Winkelmann, alias Beeple, für knapp 70 Millionen US Dollar verkauft wurde, kann man nicht aufhängen und im Wohnzimmer bestaunen. Es ist eine Bilddatei, die man besitzt.
Wer mehr zum Thema NFT erstellen wissen will, sollte auch in Erfahrung bringen, wo man diese dann zum Verkauf anbieten kann. Empfehlenswert ist OpenSea – sozusagen das eBay der NFTs. Versteigerungen finden unter anderem auch über die Plattformen Nifty Gateway sowie Rarible statt. Vor allem dann, wenn es um digitale Kunst geht, ist OpenSea besonders empfehlenswert.
Eine weitere Belastung für die Umwelt?
Für den Künstler mag es durchaus eine weitere Möglichkeit sein, um für seine Werke einmal Geld zu bekommen. Denn wer seine Bilder auf Instagram hochlädt und viele Daumen nach oben bekommt, der kann sich darum in der Regel nichts kaufen. Vor allem werden die Künstler, wenn NFTs weiterverkauft werden, prozentual beteiligt. So darf sich Fynn Kliemann jedes Mal freuen, wenn die Jingles weiterverkauft werden. Pro Weiterverkauf erhält er nämlich 10 Prozent.
Aber es gibt nicht nur Fans, die von NFTs begeistert sind und planen, selbst zu investieren. Es gibt auch die eine oder andere kritische Stimme. Das deshalb, weil NFTs, so die Kritiker, Klimakiller sind. NFTs basieren auf der Blockchain von Ethereum – bei der Blockchain wird der sogenannte Proof of Work-Mechanismus eingesetzt.
Der Computer löst hier im Zuge des Minings komplexe Aufgaben, damit der Blockchain in weiterer Folge neue Blöcke hinzugefügt werden können. Dabei kommt es zu einer künstlich bedingten Erhöhung der Schwierigkeit, damit man nicht innerhalb kürzester zu viel Geld erzeugt.
Dass das Wettrüsten somit programmiert ist, mag keine Überraschung sein. Denn nur der schnellere Rechner ist in der Lage, auch entsprechend schwere Aufgaben zu lösen. Und da schwierige Aufgaben die Rechnerleistung verlangsamen, damit wieder aufgerüstet werden muss, mag flott klar sein – hier wird man keinen Nachhaltigkeitspreis gewinnen können.
Es gibt bei NFTs keine Gewinngarantie
Wer sich für das Thema NFT interessiert und plant, nachdem man vielleicht schon mit Kryptowährungen in Kontakt gekommen ist, auch in diesen Bereich zu investieren, sollte sich von Anfang an klar machen, dass es hier ein nicht zu außer Acht lassendes Risiko gibt. Denn man kann investieren, muss aber immer berücksichtigen, dass es keine Gewinngarantie gibt. Auch wenn man immer wieder davon liest, dass man Rekordsummen erzielt hat, so sind das eher die Ausnahmen.